Steinwildkolonie im Diemtigtal

    Das Ansiedlungsprojekt von Steinwild im Diemtigtal ist ein Erfolg. Vor 15 Jahren wurden fünf Steingeissen und fünf Steinböcke in den Spillgerten im Diemtigtal angesiedelt. Bereits 2002 gab es Nachwuchs. Heute besteht diese Steinwildkolonie aus rund 120 Steinböcken und Steingeissen. Die Begleitgruppe des Projekts hat ihre Arbeiten abgeschlossen.

    (Bild: Ruedi Wyss)

    Vor 15 Jahren wurde im hinteren Diemtigtal eine Steinwildkolonie angesiedelt. In den Jahren 2001 und 2003 wurden je fünf männliche und fünf weiblichen Tiere aus zwei bestehenden Kolonien im Kanton Bern freigesetzt. Zwei weitere Tiere stammten aus dem Tierpark Brienz. Die Auswahl der Tiere erfolgte mit dem Ziel, eine möglichst breite genetische und gesunde Basis für Nachwuchs zu schaffen.

    Kolonie zählt heute 120 Tiere
    Der erste Nachwuchs stellte sich bereits 2002 ein. Heute zählt die Steinwildkolonie im Diemtigtal bereits gegen 120 Tiere. Als Einstandsgebiet hat sich erfreulicherweise das ursprünglich angepeilte Zielgebiet zwischen dem Fromattgrat und dem Seehore im hinteren Diemtigtal etabliert. Da die Kolonie weiter wächst und der Populationsdruck dadurch steigen wird, ist eine spontane Besiedlung von benachbarten Gebieten zu einem späteren Zeitpunkt durchaus möglich. Von den fünf Steingeissen, die vor 15 Jahren angesiedelt wurden, leben heute noch zwei.

    Begleitgruppe zieht positive Bilanz
    Der Entscheid zur Gründung einer neuen Kolonie in diesem für den Steinbock günstigen Lebensraum erfolgte auf Initiative und unter der Federführung des Amts für Landwirtschaft und Natur (LANAT) des Kantons Bern. Im Vorfeld wurden umfassende Abklärungen mit den betroffenen Gemeinden, den Waldbesitzern, den Landnutzern sowie der Jägerschaft, dem Naturschutz und dem Tourismus getätigt. Zu diesem Zweck wurde eine Begleitgruppe ins Leben gerufen, die von Anfang an sämtliche Interessensvertreter einbezog. Das Ansiedlungsprojekt ist ein Erfolg, der massgeblich auf der engen und konstruktiven Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure in der Begleitgruppe basiert. Diese konnte nun aufgrund der erfolgreichen Bilanz aufgelöst werden.

    Der Steinbock in der Schweiz
    Im 19. Jahrhundert war der Steinbock in der Schweiz fast ausgestorben. Anfang des 20. Jahrhunderts startete der Tierpark Peter und Paul in St. Gallen ein weltweit einzigartiges Zuchtprogramm. Ab 1915 züchtete auch der Alpenwildpark Harder in Interlaken Steinböcke und nahm ebenfalls eine Vorreiterrolle in der Wiederansiedelung von Steinböcken in der Schweiz ein. Inzwischen leben wieder über 18’000 Steinböcke in der Schweiz, davon rund 1’100 im Kanton Bern.

    pd

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