Das High-Tech-Unternehmen Geosatis aus dem jurassischen Le Noirmont gewinnt den Prix Montagne 2019. José Demetrio hat mit seinem Team eine elektronische Fussfessel entwickelt und dabei auf das Fachwissen der lokalen Uhrenindustrie zurückgegriffen. Der Publikumspreis Prix Montagne geht an die Naturkosmetik-Pionierin Soglio-Produkte AG aus dem Bergell.
Nicht ohne Stolz hat José Demetrio, CEO von Geosatis, anfangs September in Bern den Prix Montagne 2019 entgegengenommen: «Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung und hoffe, dass wir auch andere dazu inspirieren können, ihre Ideen da umzusetzen, wo sie auch leben möchten. Für unser Unternehmen ist der Standort Le Noirmont perfekt und überhaupt kein Nachteil». Tatsächlich schafft es das Unternehmen auch hochqualifizierte Arbeitskräfte aus der ganzen Welt zu rekrutieren und mausert sich allmählich zu einem Technologie-Kompetenzzentrum für die ganze Region. Insgesamt beschäftigt Geosatis rund 70 Mitarbeitende, 55 davon am Standort in Le Noirmont. «Mit der Preissumme möchten wir unseren Auftritt und die Kommunikation ausbauen. Das ist im Fall der elektronischen Fussfessel mit den hohen Sicherheitsanforderungen eine anspruchsvolle Aufgabe», sagte José Demetrio. Der Ex-Skirennfahrer und Jurypräsident Bernhard Russi ist überzeugt vom jurassischen Jungunternehmen: «Geosatis zeigt modellhaft, wie man eine Randregion zum Technologiestandort macht. Auch viele Bergregionen haben eine industrielle oder technologische Vergangenheit, die man gezielt nutzen könnte».
Publikumspreis Prix Montagne
Zum dritten Mal wurde zusätzlich der Publikumspreis Prix Montagne verliehen. Die Preissumme von 20’000 Franken wird von der Schweizerischen Mobiliar Genossenschaft, im Rahmen ihres Gesellschaftsengagements gestiftet. Über 5’500 Personen haben sich an der Online-Abstimmung beteiligt und die Soglio-Produkte AG zum Publikumssieger gekürt. Das vierzigjährige Unternehmen veredelt natürliche Rohstoffe aus der Region zu hochwertigen Hautpflegeprodukten, die es erfolgreich unter dem Namen des Bergeller Dorfs «Soglio» in die Welt hinausträgt. «Das Bergell mit seiner eindrücklichen Natur galt schon immer als Inspirationsquelle für Maler, Poeten und Kunsthandwerker», sagte Dorothea Strauss, Leiterin des Bereichs Corporate Social Responsibility der Mobiliar, an der Preisverleihung. «Der Erfolg der Soglio-Produkte liegt aber nicht nur in der Essenz der Bergeller Pflanzen, sondern in einer Firmenphilosophie, die mit Herzblut gelebt wird. Und genau das möchten wir mit dem Prix Montagne unterstützen, denn um Zukunftsvisionen zu realisieren, braucht es Mut und eine starke Vision.»
Jährlicher Preis seit 2011
Zum neunten Mal zeichneten die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) und die Schweizer Berghilfe wirtschaftlich erfolgreiche Projekte und Unternehmen aus dem Berggebiet aus, die nachweislich und beispielhaft einen Beitrag zu Wertschöpfung, zu Beschäftigung oder zu ökonomischer Vielfalt leisten. Seit 2017 wird zusätzlich der mit 20’000 Franken dotierte Publikumspreis Prix Montagne vergeben, der von der Schweizerischen Mobiliar Genossenschaft, im Rahmen ihres Gesellschaftsengagements gestiftet wird.
2019 wurden insgesamt 56 Projekte eingereicht. Aus den eingereichten Projekten bestimmte die Jury sechs Favoriten, einer davon gewann den Prix Montagne. Zur Bestimmung des Gewinners des Publikumspreises wurden die nominierten Projekte dem Publikum angeboten. 2019 haben rund 5’500 Personen an der Abstimmung teilgenommen.
Die sechs Favoriten stammen aus unterschiedlichen Regionen in allen Sprachregionen und zeigen eindrücklich, wie man die Stärken des Berggebiets nutzen und die wirtschaftlichen Lebensgrundlagen verbessern kann. Durch ihren Modellcharakter und ihre konsequente Umsetzung sind die Projekte auch auf andere Regionen übertragbar und sollen den Menschen in den Bergen als Inspiration dienen.
pd